Ablauf eines Planspiel-Workshops

Ein Workshop mit einer betriebswirtschaftlichen Unternehmensimulation sieht folgendermaßen aus:

Ihre Mitarbeiter treffen sich für ein bis drei Tage. Sie organisieren sich in  mehrere Teams mit jeweils 3 bis 5 Personen. Jedes dieser Team steht im Rahmen des Unternehmensplanspiels für ein Unternehmen das sich mit den anderen Teams im Wettbewerb befindet.

Jedes Team weist seinen einzelnen Mitgliedern Verantwortlichkeiten zu (Geschäftsführer, Finanzchef, Marketingchef, Produktionsleiter, etc.). Die Managementteams verfügen auf ihren Arbeitstischen über die wichtigsten Ressourcen (Mitarbeiter, Gebäude, Anlagen, Lagerbestände, Finanzen, etc.), die es im Verlauf der Simulation optimal einzusetzen gilt.

Auf dem gemeinsamen Markt sind über mehrere Perioden hinweg möglichst lukrative Aufträge zu akquirieren und möglichst effizient zu bearbeiten. Welche Aufträge lukrativ sind, ergibt sich  unter anderem aus der vom Management festgelegten Unternehmensstrategie und den Ressourcen des Unternehmens. Ob ein Team attratkive Aufträge an Land ziehen kann hängt von den vorher getätigten Investitionen und dem gezeigten Engagement ab - und natürlich davon, ob das Team sich positiv von den Konkurrenten absetzt. Wie kosteneffizient die Aufträge abgewickelt werden können ergibt sich ebenfalls aus den Entscheidungen des Managementteams.

Jedes Geschäftsjahr wird im Planspiel mit der Rechnungslegung abgeschlossen. Die Teilnehmer führen in ihren Unternehmen Inventuren durch und erstellen GuV und Bilanz. Sie errechnen Kennzahlen und diskutieren diese. Sie analysieren das abgelaufene Geschäftsjahr und versuchen Gründe für positive und negative Auswirkungen zu identifizieren.

Aufbauend auf die Analyse planen die Unternehmen das nächste Geschäftsjahr. Wie im richtigen Leben können die Unternehmer in der Unternehmenssimulation nahezu jeden Parameter ändern. Sie können Ressourcen auf- und abbauen, Konditionen ändern, etc. Der Benchmark gegen die anderen Teams am Ende des Geschäftsjahres wird dann zeigen, ob die eigene Strategie besser oder schlechter war als die der Anderen.

Zwischen den simulierten Geschäftsjahren finden Blöcke zur Wissensvermittlung, zur Reflexion sowie für das Lernen zwischen den Gruppen statt. Auch mannigfaltig andere Ereignisse sind möglich. So muss ein Team vielleicht eine Pressekonferenz über seine Geschäftszahlen abhalten oder das Unternehmen wird von der Hausbank zu einem Basel II-Gespräch geladen.

Der Trainer moderiert den gesamten Prozess und vermittelt das notwendige Wissen.  Selbst Personen, die noch nie etwas von G&V, Bilanz, Cash-Flow-Rechnung und KPIs gehört haben, können diese innerhalb kurzer Zeit selbst erstellen und interpretieren. Die Trainer organisieren den Wissenstransfer zwischen den Gruppen und sorgen dafür, dass die Teilnehmer das in der Unternehmenssimulation Gelernte auf das eigene Unternehmen übertragen können. Beispielsweise werden die vom Unternehmen veröffentlichten Bilanzen, Erfolgsrechnungen und Kennzahlen mit jenen Bilanzen, Erfolgsrechnungen und Kennzahlen verglichen, die aus der unternehmerischen Tätigkeit der Teams im Unternehmensplanspiel resultierten. Die Teams sind ständig gefordert darüber nachzudenken, ob die von ihnen getätigten Entscheidungen in dieser Form auch bei ihrem Arbeitgeber möglich und sinnvoll wären.

Der Trainer sorgt dafür, dass die Unternehmenssimulation für alle Teilnehmer spannend und lehrreich ist. Er führt Ereignisse ein und erzeugt gelegentlich Zeit- und Entscheidungsdruck. Dabei nimmt er auf den Kenntnisstand der Teilnehmer Rücksicht. Wie beim Golfen hat jeder Teilnehmer und jedes Team ein Handycap das entscheidet, wie stark sie vom Trainer gefordert werden. Dadurch wird eine Simulation für erfahrene Manager genau so spannend, wie für den gerade erst eingestellten Neuzugang.