Simulation ist kein Kinderspiel
Simulationen sind keine Erfindung der Neuzeit.
Die wohl älteste und noch heute verwendete Brettspielsimulation ist das 500 v. Chr. in Persien entwickelte Schachspiel. Gemäß der Ursprungslegende wurde Schach von einem weisen Bramanen erfunden, der seinen König in der Kunst des Regierens und Kriegführens trainieren wollte. Unabhängig davon, ob diese Geschichte wahr ist, besteht kein Zweifel daran, dass Schach eine Militärsimulation war. Obwohl sehr stark abstrahiert, sind die Schlussfolgerungen vielfältig, die ein Spieler aus dem Spiel ziehen kann.
Schach zeigt zwei Eigenschaften, die guten brettbasierten Simulationen eigen sind: Die Einstiegshürde ist gering, doch bezüglich der Schwierigkeit besteht nach oben keine Grenze. Ein indisches Sprichwort lautet:
"Das Schachspiel ist ein See,
in welchem eine Mücke baden
und ein Elefant ertrinken kann."
Die umfassende Fähigkeit brettbasierter Simulationen machte sich als erstes das Militär zu nutze, wobei sich die Grundlage der Simulation im Laufe der Zeit von Brettern und Karten zu dreidimensionalen Geländemodellen hin entwickelte (Sandkasten). Immer ging es um das Aufzeigen von Folgen von Entscheidungen und anderen Eingriffen in das System. An der Sandkastensimulation wurden nicht etwa niedrige Dienstgrade ausgebildet, sondern Offiziere und der Generalstab.
Die Anfänge der betriebswirtschaftlichen Nutzung der Simulation liegen zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Nach dem zweiten Weltkrieg fand die Unternehmenssimulationsidee von den USA ausgehend weltweit eine weite Verbreitung. Inzwischen ist neben die brettbasierte Simulation auch die computerbasierte Simulation getreten.